Biologie Melanie Mark erforscht die Geheimnisse des Kleinhirns
Es spielt nicht nur eine große Rolle bei der Bewegung und der Bewegungskoordination, sondern auch bei verschiedenen Krankheiten und kognitiven Prozessen.
Prof. Dr. Melanie D. Mark hat am 13. Januar 2020 im Rektorat ihre Ernennungsurkunde zur Professorin erhalten. Sie besetzt eine Professur für Verhaltensneurobiologie in der Abteilung für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie der Fakultät für Biologie und Biotechnologie.
Warum sind manche Menschen aggressiver als andere?
Im Mittelpunkt der Forschung von Melanie Mark steht das Kleinhirn. „Unter anderem möchten wir seine Rolle bei verschiedenen Bewegungsstörungen wie Ataxie, stressbedingter Dystonie und Absenzepilepsie verstehen, um später wirksamere therapeutische Werkzeuge gegen diese Erkrankungen zu entwickeln“, erklärt sie.
Ein weiteres Interesse der Forschungsgruppe gilt dem serotonergen System. Dieses System spielt eine zentrale Rolle in der Regulation von kognitiven und emotionalen Prozessen und ist somit an einer Vielzahl verhaltensrelevanter Funktionen beteiligt. „Wir haben uns gefragt“, so Melanie Mark, „warum manche Menschen aggressiver sind als andere? Liegt es an ihrer Umwelt oder werden sie einfach so geboren?“ Das Team will diejenigen Moleküle identifizieren, die die Aggression über das serotonerge System modulieren.
Wir erforschen, wie das Kleinhirn zu kognitiven Funktionen wie Angst und Furcht beiträgt.
„Darüber hinaus interessieren wir uns dafür, wie das Kleinhirn zu kognitiven Funktionen wie Angst und Furcht beiträgt“, erläutert Melanie Mark. Traditionell wurde angenommen, dass das Kleinhirn nur an der Motorik und am Lernen von Bewegungsabläufen beteiligt ist. Jedoch gibt es immer mehr Beweise, die seine Rolle bei emotionalen Verhaltensweisen wie Angst belegen. Das Forschungsteam von Melanie Mark sucht nun nach den spezifischen Kleinhirnregionen und den für die Angstkonditionierung wichtigen Botenstoffe.