Serie Neu ernannt
Patrick Henning kam aus Stockholm an die RUB. © RUB, Kramer

Numerik Patrick Henning verstärkt die Fakultät für Mathematik

Der Schwedenrückkehrer sucht Wege, um quantenphysikalische Prozesse zu verstehen.

Zum 1. Oktober 2020 besetzt Prof. Dr. Patrick Henning die Professur für Numerische Mathematik. Henning war kurz zuvor aus Schweden zurückgekehrt und muss sich nun in mehrerlei Hinsicht umstellen. „In Stockholm habe ich im Hörsaal auf Englisch unterrichtet, jetzt geht es auf Deutsch und am Bildschirm weiter“, erklärt der 36-Jährige, der am Anfang des Jahrzehnts bereits ein Jahr im schwedischen Uppsala verbracht hat. In Stockholm waren es fünf Jahre. „Ich wollte nun aber wieder gern zurück nach Deutschland“, sagt Henning.

Numerische Mathematik

Die numerische Mathematik, auch Numerik genannt, beschäftigt sich mit der Konstruktion und Analyse von Algorithmen für kontinuierliche mathematische Probleme. Hauptanwendung ist dabei die näherungsweise Berechnung von Lösungen durch Approximationsalgorithmen mithilfe von Computern.

In Bochum möchte er seine Forschung vorantreiben. Patrick Henning beschäftigt sich mit dem Entwurf und der Analyse von numerischen Methoden zur Lösung von Multiskalen-Differentialgleichungen. Unter anderem interessiert er sich für Finite-Elemente-Methoden, Multiskalenmethoden für partielle Differentialgleichungen und rechnergestützte Quantenphysik. Bei Letzterem sucht Henning Wege, um quantenphysikalische Prozesse zu verstehen und zu unterstützen. Als Beispiel nennt er sogenannte Suprafluide, der zur Kühlung von Teilchenbeschleunigern benötigt werden. „Ich möchte Methoden entwickeln, die das Verhalten der Suprafluide, die bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt entstehen, simulieren“, erläutert er.

Zur Person

Patrick Henning studierte von 2002 bis 2007 Mathematik mit dem Nebenfach Englische Philologie in Freiburg. Anschließend wechselte er nach Münster, wo er 2011 mit der Dissertation „Heterogene Multiskalen-Finite-Elemente-Methoden für Advektions-Diffusion und nichtlineare elliptische Multiskalenprobleme“ promovierte.

In seiner Post-Doc-Zeit forschte Henning zunächst ein Jahr in Uppsala und danach ein halbes Jahr in Lausanne, bevor er sich im Dezember 2015 in Münster habilitierte; der Titel seiner Habilitationsschrift lautete „Anwendungen der numerischen Homogenisierung in den Geowissenschaften und der Physik“. Direkt im Anschluss trat Patrick Henning eine Assistenzprofessur in der Abteilung für Mathematik an der Königlich Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm an; seit Ende 2018 und bis zu seinem Wechsel an die RUB war er dort „Associate Professor“.

Veröffentlicht

Montag
12. Oktober 2020
09:27 Uhr

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