Serie Neu ernannt
Simon Rothöhler besetzt ab Oktober die Professur für Visuelle Kultur und Mediale Infrastrukturen. © Michael Schwettmann

Medienwissenschaft Simon Rothöhler forscht zu technischen Bildmedien

Darüber hinaus beschäftigt er sich beispielsweise mit den Infrastrukturen virtueller Archive und Medien der Forensik.

Ab dem 1. Oktober 2021 hat Prof. Dr. Simon Rothöhler am Institut für Medienwissenschaft die Professur für Visuelle Kultur und Mediale Infrastrukturen inne. Zuvor war er dort bereits Juniorprofessur für Medientechnik und Medienphilosophie gewesen.

Neuen Fragen zum Verhältnis von Bild und Daten

Simon Rothöhler forscht unter anderem zur Theorie und Geschichte technischer Bildmedien. „Hier interessiere ich mich sowohl für die frühen analogtechnischen Bildmedien wie Fotografie als auch für die Entwicklung bis in die Gegenwart digitaler Medienkulturen und beschäftige mich mit neuen Fragen zum Verhältnis von Bild und Daten“, beschreibt Rothöhler, der das noch bis 2025 laufende DFG-Graduiertenkolleg „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug“ mitbeantragt hat.

Digitale Medien und visuelle Kultur ist ein weiteres zentrales Forschungsthema. „Digitale Medien sind nicht gleichzusetzen mit Endgeräten“, sagt Simon Rothöhler. „Viele entscheidende Prozesse spielen sich in medialen Infrastrukturen ab. Medienkulturwissenschaftliche Infrastrukturforschung interessiert sich deshalb für die technische Verbundenheit unserer digitalen Geräte. Dabei sollten wir stets bedenken, dass es innerhalb dieser Infrastrukturen nicht nur Verbindungswege gibt, sondern auch Barrieren, die Trennungen herstellen und verstetigen.“

Aktuelles Buch

Die Forschungen des Medienwissenschaftlers spiegeln sich weitgehend in seiner Lehre wider. Das gilt auch für seine weiteren Schwerpunkte Medienhistoriografie und Medienästhetik in Bezug auf Fotografie, Film und Serien. Zum Thema Forensik erscheint im Oktober 2021 bei transcript ein neues Buch von Simon Rothöhler: „Medien der Forensik“. Darin geht es um bildgebende forensische Medien, Open Source-Intelligence, True-Crime-Serien, die künstlerische Forschungsagentur Forensic Architecture und die Frage, warum forensische Digitalmedienforschung derzeit eine Konjunktur erlebt.

Zur Person

Simon Rothöhler studierte zwischen 1997 und 2005 Politikwissenschaft, Philosophie und Filmwissenschaft in Marburg, Potsdam und Berlin. Ab April 2005 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Filmwissenschaft der Freien Universität (FU) Berlin. Im Oktober 2010 promovierte Simon Rothöhler an der FU Berlin. Von April 2012 bis Dezember 2014 gehörte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter zum DFG-Sonderforschungsbereich 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ der FU Berlin. Ab Januar 2015 leitete er das DFG-Forschungsprojekt Streaming History, zunächst an der FU Berlin, ab September 2015 an der RUB. Im selben Monat wurde er auf die W1-Professur für Medientechnik und Medienphilosophie der RUB berufen. Ab Oktober 2021 hat Simon Rothöhler am Institut für Medienwissenschaft die Professur für Visuelle Kultur und Mediale Infrastrukturen inne. Er ist Mitgründer und -herausgeber der Zeitschrift CARGO Film/Medien/Kultur.

Veröffentlicht

Donnerstag
23. September 2021
15:15 Uhr

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