Serie Neu ernannt
Christian Meyer arbeitet am RUB-Klinikum Herford, das zur Campus Medizin Ostwestfalen-Lippe gehört.
© Privat

Medizin Christian Meyer schätzt die Vielfalt der Urologie

Neue Ansätze für Ausbildung und Therapien des Zukunftsfaches der Medizin.

Prof. Dr. Christian Meyer ist seit 1. September 2021 Direktor der Universitätsklinik für Urologie der RUB auf dem Campus Medizin Ostwestfalen-Lippe (OWL) am Klinikum Herford. „Die Urologie ist eines der Zukunftsfächer der Medizin“, meint Christian Meyer. „Wir rechnen bis 2030 mit einer 25-prozentigen Steigerung der Fallzahlen allein bei urologischen Tumorerkrankungen.“ Solche Krebserkrankungen etwa der Nieren, der Blase oder der Prostata werden in Herford mit verschiedenen Methoden behandelt, unter anderem mit robotergestützten chirurgischen Eingriffen, aber auch im Rahmen von immun- oder chemotherapeutischen Ansätzen.

Auch darüber hinaus biete die Urologie eine ungeheure Vielfalt. „Natürlich gehören zu unseren Patienten viele ältere Männer – aber die Erkrankungen gehen weit darüber hinaus“, so Meyer, der als Spezialist für Laserchirurgie und plastisch-rekonstruktive Urologie nicht nur die Patientenversorgung, sondern auch die Forschung und Lehre am Campus OWL vertritt.

Was von Studien in der Realität ankommt

Einen Schwerpunkt setzt Meyer hierbei in der Versorgungsforschung. Anhand von Daten aus Deutschland und den USA soll dabei unter anderem herausgearbeitet werden, was in der Realität aus den Ergebnissen klinischer Studien wird. In seiner Zeit am Center for Surgery and Public Health der Harvard Medical School und des Brigham and Womens Hospitals in Boston beantwortete er unter anderem Fragen zu sozio-ökonomischen Einflüssen auf Krebserkrankungen.

Ein weiteres Anliegen ist Christian Meyer die Ausbildung angehender Mediziner als Urologinnen und Urologen. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluss von mentalen Trainingseinflüssen auf das Ergebnis von operativen Eingriffen. „Angesichts der Arbeitsverdichtung, des Personalmangels und der Anforderung von weniger OP-Stunden an Ärztinnen und Ärzte in der Ausbildung gewinnt diese Frage zunehmend an Bedeutung“, so Meyer. Anhand eines dezidierten Trainingsmoduls wird zum Beispiel untersucht, inwiefern ein mentales Training die Lernkurve verschiedener Eingriffe verkürzen kann. „Ziel ist die Etablierung eines einfachen mentalen Trainingsprogramms, etwa im Rahmen der chirurgischen Händedesinfektion, welches die Eingriffe nachweislich verbessert“, beschreibt er.

Zur Person

Christian Meyer wurde in Münster geboren und absolvierte sein Medizinstudium an der RUB sowie in Lübeck, wo er auch seine Promotion abschloss. Danach arbeitete er in den USA, Großbritannien und der Schweiz. Teile seiner Weiterbildung führten ihn danach ans Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie in die Martini-Klinik Hamburg – dort erfolgte seine Habilitation – sowie nach Boston/USA.

Veröffentlicht

Donnerstag
12. Mai 2022
09:24 Uhr

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