Serie Neu ernannt
Kati Krähnert leitete zuletzt das FutureLab Ungleichheit, menschliches Wohlergehen und Entwicklung am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und bringt von dort ihre Expertise mit nach Bochum.
© RUB, Marquard

Wirtschaftswissenschaft Kati Krähnert sucht Antworten auf dringende Fragen des Klimawandels

Die Forscherin wurde gemeinsam von der Ruhr-Universität und dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung berufen.

Am 1. Januar 2023 hat Prof. Dr. Kati Krähnert die Professur für Klimawandel und Entwicklung an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft angetreten. Sie wurde nach dem sogenannten Jülicher Modell gemeinsam von der Ruhr-Universität Bochum und dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen berufen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Ökonomie des Klimawandels, angewandte Entwicklungsökonomie und Evaluierung von Politikmaßnahmen.

Ganz besonders interessieren mich Klimaversicherungen für Kleinbauern.


Kati Krähnert

An der Ruhr-Universität wird Kati Krähnert untersuchen, wie das Leben von Menschen im Globalen Süden durch den Klimawandel beeinflusst wird und wie Politik am besten gestaltet werden kann, um die Klima-Resilienz von Haushalten zu erhöhen. „Unsere Forschung soll Antworten auf einige der dringendsten Fragen unserer Zeit liefern: Wie hoch sind die sozioökonomischen Kosten des Klimawandels? Bringen Anpassungsmaßnahmen den erwarteten Nutzen für Haushalte?“, erklärt die Ökonomin. „Ganz besonders interessieren mich Klimaversicherungen für Kleinbauern – hier sind in den letzten Jahren viele Innovationen entstanden.“

Ihre Agenda stützt sich auf die ökonometrische Analyse von repräsentativen Haushaltsdaten aus dem Globalen Süden. In ausgewählten Ländern erhebt Kati Krähnert mit ihrem Team und in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerinstitutionen standardisierte Haushaltsbefragungen, oft in Kombination mit randomisierten Feldexperimenten. Dabei werden dieselben Haushalte über die Jahre mehrfach befragt. „Aus dieser Datenbasis lassen sich Erkenntnisse gewinnen, welche Haushalte sich im Zeitverlauf besser oder schlechter von Klimaschäden erholen können als andere“, so Kati Krähnert.

Die Studierenden sollen empirische Fragestellungen selbstständig lösen können.


Kati Krähnert

In der Lehre möchte Kati Krähnert Kernkonzepte der Ökonomie des Klimawandels und der Entwicklungsökonomie mit angewandten ökonometrischen Methoden verbinden. Sie sagt: „Ziel meiner Lehre ist es, den Studierenden ein Verständnis für die angewandte entwicklungsökonomische Forschung zu vermitteln und Begeisterung zu wecken. Dieses Verständnis soll die Studierenden in die Lage versetzen, empirische Fragestellungen selbstständig zu lösen.“

Zur Person

Kati Krähnert studierte ab 1999 Ethnologie und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin. Während ihres Studiums verbrachte sie ein Auslandsjahr an der US-amerikanischen Wake Forest University. Nach ihrem Magister wechselte Kati Krähnert 2006 innerhalb Berlins an die Humboldt-Universität, um dort und am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Agrarökonomie zu promovieren.

Nach der Promotion im Jahre 2010 blieb sie – unterbrochen von einem Forschungsaufenthalt an der Yale University – am DIW. Zuletzt leitete Kati Krähnert dort die Forschungsgruppe Nachhaltige Entwicklung. Ab 2019 war sie am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) tätig, zunächst als Leiterin der Arbeitsgruppe Anpassung in Agrarsystemen, später als Leiterin des FutureLab Ungleichheit, menschliches Wohlergehen und Entwicklung. Datenerhebungen führten sie unter anderem nach Ghana, Ruanda, Mosambik und in die Mongolei.

Veröffentlicht

Donnerstag
12. Januar 2023
09:19 Uhr

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