Exzellenzinitiative Förderung für RUB Research School und neuen Exzellenzcluster
Ein guter Tag für die Ruhr-Universität lautet das Fazit, nachdem die Ergebnisse der Exzellenzanträge verkündet sind.
„Die Mühe hat sich gelohnt“, war die erste Reaktion von Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler auf den Zuspruch für den Exzellenzclusterantrag Resolv und die Weiterförderung der RUB Research School. Die Nachricht aus dem Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist mit großer Freude von mehreren hundert Menschen im Audimax aufgenommen worden. Einzig das Zukunftskonzept Research Campus RUB erhielt nicht den Zuschlag.
„Auch ohne das Zukunftskonzept bedeutet dieses Votum einen Schub für die Ruhr-Universität und die Region, und es ist ein internationaler Ausweis der Qualität unserer Forschung", so Weiler. „Wir haben mit Hilfe von Förderern bereits viel von unserem Zukunftskonzept umgesetzt und werden unseren Weg konsequent weitergehen. Ich danke allen in der Uni, der Stadt sowie bei unseren regionalen und internationalen Partnern für die erhebliche Hilfe! Und ich gratuliere den erfolgreichen Universitäten – sie haben es verdient!“
Rund 52 Millionen Euro Förderung
Zugleich fand Rektor Weiler tröstende Worte für die Universitäten, die sich in keiner der Förderlinien durchsetzen konnten. Mit den beiden erfolgreichen Anträgen erhält die RUB ab November 2012 für fünf Jahre rund 52 Millionen Euro (39,95 Millionen Euro für den Exzellenzcluster; 11,83 Millionen Euro für die Research School plus).
„Die Ruhr-Universität gehört schon seit Langem zu den renommierten Forschungsuniversitäten. Auch wenn ihr der ganz große Erfolg verwehrt geblieben ist, so hat die gesamte Hochschule in dem Prozess erheblich an Forschungsstärke und Renommee gewonnen. Mein besonderer Dank gilt deshalb dem Rektor, Professor Weiler, dem es gelungen ist, das Profil der Ruhr-Universität Bochum weiter zu schärfen. Diesen Prozess gilt es jetzt in den nächsten Jahren weiter zu verstetigen", so Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
Promotion mit Mehrwert für alle
Bereits in der ersten Runde der Exzellenzinitiative (2007) erhielt die RUB den Zuschlag für eine universitätsweite fachübergreifende Graduiertenschule – die RUB Research School (RUB-RS). Sie hat sich im Verlauf der Förderperiode zu einer Plattform für alle Doktorandinnen und Doktoranden der RUB entwickelt und ermöglicht ihnen eine Promotion mit Mehrwert, etwa durch Soft Skills-Kurse oder interdisziplinären Dialog.
Seit Januar 2012 wird die RUB-RS von allen 20 Fakultäten getragen. Mit dem neuen Exzellenzprogramm RUB Research School plus ruft die Ruhr-Universität nun ein Förderprogramm für die besten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben. Die RUB Research School plus unterstützt die kreativsten Doktoranden noch einmal besonders auf ihrem Karriere-Weg – zum Beispiel mit Mitteln für projektbezogene Forschungsaufenthalte im Ausland, für internationale Tagungen oder als Hilfestellung für promovierende (werdende) Eltern.
Der Solvatation auf den Grund gehen
Die meisten chemischen Reaktionen, wichtige industrielle Prozesse und nahezu alle biologischen Vorgänge finden in flüssiger Phase statt. Die Solvatation, das Lösen einer chemischen Substanz, untersucht das Team um Sprecherin Prof. Dr. Martina Havenith-Newen im Exzellenzcluster Resolv (Ruhr Explores Solvation).
Die Forscher betrachten Solvensmoleküle, zum Beispiel Wasser, als funktionelle Einheiten, die eine aktive Rolle spielen und nicht nur passive Beobachter im Lösungsprozess sind. Ein tiefgreifendes Verständnis der Solvatation ist die Voraussetzung für wichtige Schlüsseltechnologien, um Umweltbelastung zu vermeiden, die Energieeffizienz zu verbessern, biologische Funktionen zu ergründen und Korrosionsprozesse besser zu verstehen.
Resolv: Forschungsneubau und Kooperationen
Ein elementarer Baustein des Clusters ist der Forschungsneubau Zemos, der im November 2011 bewilligt wurde und ab Ende 2012 auf dem RUB-Campus entsteht. „Die Ruhr-Universität knüpft damit an die Weltspitze eines Forschungsgebiets an, das sich rasant entwickelt“, sagt Resolv-Sprecherin Martina Havenith-Newen (Physikalische Chemie). „Das gibt uns die Chance, Bochum zu einem internationalen Zentrum in der Erforschung von Lösungsmittelprozessen auszubauen.“
Mit 18 Kooperationen allein zu ausländischen Universitäten positioniert sich Resolv deutlich sichtbar auf dem Internationalen Forschungscampus RUB. Am Exzellenzcluster sind unter anderem die Max-Planck-Institute für Eisenforschung (Düsseldorf) und Kohlenforschung (Mülheim an der Ruhr), das Fraunhofer Institut Umsicht (Oberhausen) sowie die Technische Universität Dortmund als Partner beteiligt.
Zukunftskonzept Research Campus RUB
Das Zukunftskonzept Research Campus RUB wird die Ruhr-Universität auch ohne die spezielle Förderung aus der Exzellenzinitiative voranbringen. Es setzt auf die Forschungsstärke der Ruhr-Universität. Mit sechs Research Departments – zwei weitere sollen entstehen – zeigt die RUB, dass sie in allen großen Wissenschaftsbereichen über weltweit konkurrenzfähige, disziplinübergreifende Verbundforschung verfügt.
Aber auch die Einzelforschung will die RUB stärken. Hauptelement des Zukunftskonzepts ist die International Faculty. Sie wird von hervorragenden Forschern der RUB gemeinsam mit ihren internationalen Partnern gebildet und wird das Gesicht der Ruhr-Universität entscheidend prägen. Die International Faculty lebt von Forschungsvorhaben, die eine ausgesprochen internationale Komponente enthalten und ausländische Gastwissenschaftler an die RUB holen. „So wird sie nicht nur Forschung und Lehre, sondern auch die Strahlkraft unseres Campus in die Öffentlichkeit verstärken“, sagt Rektor Weiler.