Coronakrise Studierende geben Älteren eine Stimme
Eine Umfrage soll zeigen, wie Menschen in Altenheimen die Coronakrise erleben.
Im Verlauf der Coronapandemie war die Gruppe der Menschen, die in Altenheimen leben, häufig Thema – doch selbst kam sie selten zu Wort. Das will ein studentisches Team des Optionalbereichs an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ändern. Die Studierenden führen in den ersten beiden Februarwochen 2021 eine Umfrage in fünf Seniorenheimen in Bochum und Umgebung durch, um älteren Menschen eine Stimme zu geben.
Eine Ausstellung soll entstehen
Die ersten der insgesamt 62 Fragebögen hat das Team des Projekts „Eine Stimme aus dem Altenheim“ schon auf den Weg gebracht. „Die Umfrage bezieht sich vor allem auf die Erlebnisse und Erfahrungen im vergangenen Jahr während der Coronapandemie“, erklärt Daniel Ruhmöller vom Projektteam, zu dem außer ihm Elena Schneider, Sophie Lohkamp, Angin Kuriewicz und Anna Petcheeva gehören. „Die Umfragen werden wir im Anschluss auswerten mit dem Ziel, daraus eine künstlerische Ausstellung mit sozialem Mehrwert zu organisieren.“
Wie hat sich der Alltag verändert?
Die Studierenden wollen wissen, wie sich der Alltag der Menschen durch Corona verändert hat, welche Auswirkungen die Kontaktbeschränkungen hatten und was die Bewohnerinnen und Bewohner generell im Laufe des Jahres 2020 bewegt hat. „Darunter fallen auch soziale Kontakte, Beschäftigungsmöglichkeiten und die Wünsche der Seniorinnen und Senioren“, so Ruhmöller. „Mit dem Projekt wollen wir so auch die Verallgemeinerung durchbrechen, da im öffentlichen Diskurs zwar oft über die Bewohnenden als Gruppe gesprochen wird, sie jedoch nur selten zu Wort kommen.“
Die Fragen im Bogen sind bewusst offen formuliert: Jede und jeder kann aufschreiben, was auf dem Herzen liegt. „Das kann in 15 Minuten geschafft sein, aber auch länger dauern“, so Ruhmöller. Zwei Wochen lang haben die Befragten zum Ausfüllen des Bogens Zeit.