Färbergärten bieten unzählige Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln Naturfarben herzustellen. © RUB, Marquard

Studentisches Engagement Mit Färbergärten die Welt bunter und nachhaltiger gestalten

Studentin Zeynep Karabacak-Gebhardt zeigt im Studigarten der RUB, wie man aus Pflanzen Naturfarben herstellen kann.

Im Studigarten der RUB werden nicht nur eine Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten angebaut, ein kleiner Teil des Areals wird auch als Färbergarten genutzt.

Die Idee hinter diesem Projekt stammt von der Initiative Sevengardens, in der sich die Studentin Zeynep Karabacak-Gebhardt seit über zehn Jahren engagiert. Das von der Unesco geförderte Netzwerk setzt sich für nachhaltige Entwicklung, Erhaltung der Biodiversität und Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe ein.

Mit den Blumen und Sträuchern des Färbergartens stellt Karabacak-Gebhardt Naturfarben her, die vielfältig genutzt werden können: in Kombination mit Quark und Kalk als Wandfarbe für Häuser, als Färbemittel für Textilien oder als Wasserfarben zum Malen.

Skeptiker überzeugt

Die Mitglieder des Studigartens waren dem Projekt gegenüber zu Anfang skeptisch eingestellt. In einem Workshop, bei dem die Studierenden mit Naturfarben selber Textilien färben könnten, änderte sich ihre Einstellung aber schnell: „Die meisten waren überrascht, wie sie selbst mit dem scheinbar einfachsten Kraut tolle Farben herstellen konnten, und fingen gleich an, Materialien miteinander zu kombinieren“, erzählt Karabacak-Gebhardt.

Sie bietet regelmäßig Workshops in Schulen und Initiativen an, um weitere Multiplikatoren für Alternativen zu chemischen Farben zu begeistern.

Angeklickt

Auch Prof. Dr. Thomas Stützel, Leiter des Botanischen Gartens, ist von der Idee der Färbergärten überzeugt und möchte dazu in den kommenden Monaten ein Lehrprojekt beginnen.

Bildungsarbeit

Karabacak-Gebhardt arbeitet nicht nur im Studigarten der RUB mit, sondern auch im sogenannten internationalen Mädchengarten in Gelsenkirchen. Dort leitete sie eine Gruppe von 7- bis 18-jährigen Schülerinnen, die mit Naturfarben experimentieren und den Garten pflegen.

Ihre berufliche Zukunft sieht die Studentin der Orientalistik-Islamwissenschaft und Kunstgeschichte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, natürlich am liebsten verbunden mit ihrem Herzensprojekt der Färbergärten.

Veröffentlicht

Dienstag
24. Juli 2018
09:22 Uhr

Von

Michaela Wurm

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