Serie Spitzensport und Studium
Bei Felix Wimberger sitzen Studium und Spitzensport in einem Boot. © RUB, Marquard

Hörsaal und Höchstleistung Die Balance sitzt mit im Boot

Das Gleichgewicht ist ein wichtiger Faktor beim Rudern. RUB-Student Felix Wimberger gehört darin zur Weltklasse.

Sportlich war Felix Wimberger schon immer: In der Grundschule spielte er Tennis und machte Judo. Er probierte einige Sportarten aus. „Aber so richtig hängen geblieben bin ich nirgendwo“, sagt Wimberger. Bis in einem Boot plötzlich ein Platz frei wurde: „Eigentlich war alles ein Zufall“, erklärt er. In seinem Sportverein gab es eine Firmen-Regatta, bei der sein Vater mit ein paar Leuten von der Arbeit starten wollte. „Einer wurde krank, da bin ich eingesprungen – und dann dabeigeblieben.“ Da war Wimberger zehn Jahre alt.

Die Traingsgruppe war gut, und so hat alles angefangen.


Felix Wimberger

„Mit zehn ist man dafür eigentlich noch zu klein“, sagt Wimberger. „Aber die Traingsgruppe war gut, und so hat alles angefangen.“ Sein erstes sportliches Ziel war die Deutsche Meisterschaft. „Das hat mich dann richtig gefangen.“ Er verfolgte die Wettkämpfe des Deutschlandachters und die Erfolge des Ruderers Richard Schmidt. „Er ist schon so lange dabei und hat einen enormen Siegeswillen. Er ist nie mit sich zufrieden“, sagt Wimberger. „Er ist einer der erfolgreichsten Ruderer und ist trotzdem sehr bescheiden.“ Für ihn ist Schmidt ein echtes Vorbild.

Mittlerweile ist Wimberger selbst ein Vorbild für anderer Ruderer: Im Achter wurde er Weltmeister, Europameister und Gesamtweltcupsieger. Mit seinem Team hält er die Weltbestzeit über 2.000 Meter. „Auch wenn sie nicht so erfolgreich war: Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 war für mich ein Highlight“, sagt Wimberger, der damals den 12. Platz im Vierer ohne Steuermann belegt hatte.

Durch den Sport dauert das Studium natürlich länger.


Felix Wimberger

Um dieses Level zu erreichen, trainiert Wimberger 20 bis 25 Stunden pro Woche: zwei bis drei Mal pro Woche Krafttraining, einmal Fußball und eine Ausdauereinheit wie Rennradfahren oder Schwimmen. Die restliche Zeit wird gerudert. Ein solches Pensum neben dem Maschinenbaustudium zu stemmen, ist nicht immer einfach: „Es ist schon recht schwierig. Durch den Sport dauert das Studium natürlich länger“, erklärt Wimberger.

„Dadurch sind wir Sportler umso mehr auf das Entgegenkommen der RUB angewiesen. Wir kriegen zum Beispiel Sondertermine, um Klausuren zu schreiben oder ein Labor zu buchen.“ Manchmal hat das Studium Vorrang und manchmal der Sport. „Sobald es in Richtung Olympische Spiele geht, ist es schwieriger, alles in der Uni zu schaffen“, sagt Wimberger. „Sonst kann man auch mal den Sport schieben.“ Wimberger bleibt im Gleichgewicht, obwohl er dabei ins Rudern gerät. 

Veröffentlicht

Donnerstag
08. November 2018
09:38 Uhr

Von

Ines Maria Eckermann

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