Zwischen Hallenbad und Hörsaal Schwimmen, studieren, schwimmen
Poul Zellmann erzählt, was ihn motiviert, jeden Morgen ins kalte Wasser zu springen.
Jeden Morgen um sieben Uhr stehe ich hier. Vor dem Startblock am Schwimmbecken. Meistens freue ich mich auf das Training. Und bin gespannt darauf, was ich heute schaffen werde. Vielleicht eine gute Zeit? Vielleicht ein perfekter Ablauf?
Manchmal fällt es mir aber auch schwer. Denn das Wasser ist kalt. Im Herbst und Winter ist es außerdem draußen noch dunkel. Kein Tageslicht um sieben Uhr. Da brauche ich meinen Fokus. Ich weiß, wofür ich das alles mache. Tokyo 2020. Meine ersten olympischen Spiele. Dieses Ziel motiviert mich.
Ich trainiere etwa 26 bis 28 Stunden in der Woche.
Die Entscheidung, Leistungsschwimmer zu werden, habe ich vor dem Abitur getroffen. Seitdem bin ich hauptsächlich Sportler. Ich trainiere etwa 26 bis 28 Stunden in der Woche. Nach dem morgendlichen Training folgt jeden Werktag am Nachmittag eine große Einheit Fitness und Schwimmen. Am Wochenende trainiere ich nur samstags.
Meine Kommilitonen halten mich auf dem Laufenden.
Zwischendurch versuche ich, mein Studium zu organisieren. Ich studiere Wirtschaftspsychologie. Weil ich nicht so häufig an der Uni sein kann, muss ich viel Lernstoff allein nachholen. Wichtig sind dafür meine Kommilitonen. Die halten mich auf dem Laufenden und bringen mir Mitschriften mit.
Um die Nacharbeit komme ich nicht drumherum. Ich musste erst lernen, so zu lernen – also ohne die Vorlesung besucht zu haben. Aber es funktioniert. Das Studium ist ein Ausgleich zum Sport für mich und es macht Spaß.