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„Mit mir wurde zum ersten Mal auf Augenhöhe gesprochen“
Als Militan Alo 2017 zum ersten Mal an dem Programm „Integra“ des International Office für geflüchtete Studieninteressierte an der RUB teilgenommen hat, verfolgte er nur ein Ziel: Er wollte in Bochum ein Studium der Sozialwissenschaften beginnen.
Die dafür notwendigen Deutschkenntnisse erwarb er innerhalb von nur einem Jahr und konnte sich daher schon im Wintersemester 2018/2019 für seinen Wunschstudiengang in Kombination mit dem Studienfach Erziehungswissenschaften einschreiben. „Besonders positiv in dieser Zeit war für mich, dass mit mir zum ersten Mal auf Augenhöhe gesprochen wurde. Ich war für das Team des International Office nicht nur der Geflüchtete, sondern ein internationaler Studienbewerber,“ berichtet Alo.
Auf dem Weg zum Stipendium
Den Mitarbeitenden des International Office, die seit 2016 Geflüchtete auf ihrem Weg in ein Studium begleitet, blieben seine guten Leistungen und sein ehrenamtliches Engagement nicht verborgen. Sie nutzten daher ihr Vorschlagsrecht für die Studienstiftung des deutschen Volkes und nominierten Alo für die Auswahlrunde der Stipendiaten.
Zusätzlich stellten sie den Kontakt zwischen Alo und der Stipendienberatung des Team Talentscoutings an der RUB her. Von den Talentscouts und mit Unterstützung des International Office wurde Alo auf das Auswahlwochenende der Studienstiftung vorbereitet. Unter anderem musste er dort ein Referat zu einem selbstgewählten Thema halten und sich und seinen Lebenslauf präsentieren.
Seit 2017 schlägt das International Office regelmäßig besonders leistungsstarke Absolventinnen und Absolventen der studienvorbereitenden Kurse für die Auswahlrunden der Studienstiftung des deutschen Volkes vor. Die Nominierten werden eng von den Mitarbeitenden des International Office und den Talentscouts betreut und intensiv auf die Auswahlgespräche vorbereitet. Die gute Zusammenarbeit zahlt sich aus: 50 Prozent der Bewerber wurden zu Stipendiaten der Studienstiftung.
Die Stiftung fördert den jungen Syrer seit dem Sommersemester 2019 und unterstützt ihn sowohl finanziell als auch ideell. „Ich habe Zugang zu einem großen Netzwerk und kann mich in Workshops auch mit Themen wie dem Klimawandel beschäftigen, wofür im Studium wenig Möglichkeit besteht“, so Alo.
Außerdem hat er die Chance, als studentischer Mitarbeiter im Team des International Office weiteren geflüchteten Studieninteressierten etwas von seinen Erfahrungen zurückzugeben. Er unterstützt sie als Tutor und ermutigt sie, ihren Weg zu gehen. „Meine Geschichte zeigt, dass man, egal wo man herkommt, durch Arbeit und gute Unterstützung seine Ziele erreichen kann.“
25. November 2020
10.06 Uhr