Studiengangswechsel Vom Logistik-Studenten zum Sportlehrer
Weiter studieren oder neu anfangen? Workshops und Beratungsangebote für Studienzweifelnde bieten Orientierung.
Viele Studierende zweifeln im Laufe ihrer akademischen Laufbahn an der Wahl ihres Studiengangs. Was bis zu einem gewissen Punkt völlig normal ist, gehört oft zur persönlichen Entwicklung dazu. „Wenn die Zweifel aber zu groß werden, nicht lange zögern, sondern direkt Rat suchen“, rät Absolvent David Maponya. Er selber entschied sich 2005, sein Logistik-Studium an den Nagel zu hängen und Lehrer für Sport und Englisch zu werden.
Herr Maponya, wann und warum haben Sie zum ersten Mal an Ihrer Studienwahl gezweifelt?
Etwa nach einem Jahr. Es gab kaum Veranstaltungen, die mir Spaß gemacht haben und ich kam unterdurchschnittlich gut zurecht. Allerdings dachte ich damals, Studieren sei grundsätzlich Mittel zum Zweck und könne frühestens im Hauptstudium, – wenn man sich spezialisiert – begeistern.
Was hat Sie dann letztendlich dazu bewogen, den Studiengang zu wechseln?
Ich stand in mehreren Pflichtseminaren vor dem letzten Versuch und musste mich damit auseinandersetzen, dass ich vermutlich bald „scheitern“ würde. Dann habe ich mich mit der Studienberatung auseinandergesetzt und mir Rat eingeholt.
Warum war der Wechsel eine gute Entscheidung für Sie?
Ständiger Erfolgsdruck, Vertragsverhandlungen und Konkurrenzdenken bei den Kolleginnen und Kollegen: Ich denke, in der freien Wirtschaft wäre ich nie glücklich geworden. Stattdessen habe ich jetzt als Lehrer meine Berufung gefunden!
Welchen Tipp würden Sie Studierenden mitgeben, die an ihrem Studium zweifeln?
Ich habe gelernt, dass man mit seinen Zweifeln nicht allein ist und sie in einem gewissen Rahmen zum Studium dazugehören. Wenn die Zweifel zu groß werden, zögert nicht lange, sondern sucht den Dialog mit anderen Menschen. Oft hilft eine externe Perspektive, beispielsweise durch die Studienberatung. Entweder die Zweifel werden dort ausgeräumt oder bestärkt – in beiden Fällen hat man Klarheit. Und die Erkenntnis, dass ein Studiengang womöglich nichts für einen ist, ist etwas Gutes. Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!