Internationaler Austausch Angehende Lehrkräfte sammeln in Ecuador praktische Erfahrungen
Fünf Studierende der RUB füllen das neue Projekt „Professional School of International Education“ erstmals mit Leben.
Fünf Lehramtsstudierende und ein Dozent der RUB sind zurzeit an der Pontificia Universidad Católica del Ecuador (PUCE) in Quito (Ecuador). Die Studierenden sammeln dort drei Monate lang wertvolle Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben und füllen zugleich das Projekt „Professional School of International Education“ erstmals mit Leben.
Ziel des Projektes der Professional School of Education (PSE) ist es, angehende Lehrkräfte auf den Berufsalltag vorzubereiten. Konkret soll es die Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität im Unterricht fördern. Dafür tauschen sich Bochumer Studierende und Lehrende mit der PUCE, einer Partneruniversität der RUB, aus. Die Studierenden besuchen Lehrveranstaltungen an der Uni und unterrichten an einer Schule.
Für die RUB-Studierenden ist das Austauschprogramm eine einmalige Gelegenheit, Unterricht in einem völlig anderen Bildungssystem zu geben.
Dirk Brunke
„Für die RUB-Studierenden ist das Austauschprogramm eine einmalige Gelegenheit, Unterricht in einem völlig anderen Bildungssystem zu geben. Die Schule, an der sie unterrichten und hospitieren, verfolgt ein ganzheitliches Konzept, bei dem es nicht allein um Wissensvermittlung geht. Die Schule versteht sich vielmehr als Teil der Stadtteilgemeinschaft und sieht sich in der Verantwortung, auch sozial stark benachteiligte Familien zu unterstützen“, berichtet Dr. Dirk Brunke. Der Dozent des Romanischen Seminars der RUB begleitet die Bochumer Studierenden einige Wochen lang in Südamerika.
Er schwärmt nicht nur von der Partneruniversität und der beteiligten Schule, sondern auch von Land und Leuten. „Quito ist eine sehr grüne Stadt mit unglaublich angenehmem Klima. Wunderbare Ausflugsziele – schneebedeckte Vulkane, smaragdgrüne Bergseen, Urwaldwasserfälle – sind schnell zu erreichen. Ich bin von der grenzenlosen Gastfreundschaft überwältigt. Die Kolleginnen und Kollegen der PUCE schmeißen sich richtig ins Zeug und sind hoch motiviert und interessiert an der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und Kooperation“, erklärt der Romanist. „Ich glaube auch, dass die unterrichtsspezifische Spontaneität der RUB-Studierenden hier sehr gefördert wird – mit einem sehr deutschen Konzeptdenken und langfristigen Planungen beißt man hier durchaus auf Granit.“
Die guten Eindrücke bestätigt Viktoria Konieczny. Die Studentin nimmt am Austausch teil. „Als wir Ende Januar hier angekommen sind, wussten wir noch nicht so genau, was uns erwartet. Alles war anders, besonders das Wetter! In Quito waren wir sofort mit dem Lärm, mit neuen Gesichtern und ganz vielen Eindrücken konfrontiert. Als erste Gruppe in diesem Programm ist am Anfang naturgemäß nicht alles glatt gelaufen, besonders bei der Organisation mit der Uni und der Schule. Aber nachdem einmal alles ins Rollen gekommen ist, geht auch das. Vieles passiert hier immer mit etwas Verzögerung und einer WhatsApp-Message. Aber unsere Schule, die INEPE, ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Auch die Uni mit ihren verschiedenen Kursen ist eine Abwechslung zur RUB.“
An der Schule ist es auch nie langweilig.
Viktoria Konieczny
Viktoria Konieczny unterrichtet Englisch an der INEPE; die Abkürzung steht für „El Instituto de Investigación Educación y Promoción Popular del Ecuador“. Sie sagt: „An der Schule ist es auch nie langweilig. Ständig gibt es neue Aktivitäten oder Dinge zu entdecken und über eine andere Form von Schule zu lernen. Die Schülerinnen und Schüler sind freundlich und sehr neugierig. Sie möchten immer mehr über ihre neuen Englischlehrer erfahren.“
Aber auch für die fünf Studierenden besteht ihr Auslandsaufenthalt nicht bloß aus Uni und Schule. „In Quito und Umgebung gibt sehr viel mehr zu sehen. Karneval zum Beispiel haben wir bei fast 30 Grad am Strand in Monañita und am Naturstrand Los Frailes verbracht. Definitiv auch mal eine Erfahrung“, beschreibt Viktoria Konieczny ihren Aufenthalt. Ihr Zwischenfazit fällt entsprechend positiv aus: „Alles in allem ist Ecuador bis jetzt eine spannende Erfahrung, in jeder Hinsicht. Bei Schule, Uni und Reisen bekommt man einen breiten Einblick in die Kultur und das Land, aber auch in die Pädagogik und die Bildung in Ecuador.“