Gruppen für Studierende Psychische Belastungen im Studium: Austausch und Unterstützung
Viele Studierende leiden unter depressiven Symptomen oder sind mit Depressionen diagnostiziert. Mit einem Beratungsangebot zu Gründung von Unterstützungsgruppen will die Psychologische Studienberatung dem entgegenwirken.
Ein Blick in die Statistiken bestätigt es: In einer bundesweiten Studierendenbefragung des fzs aus dem Jahr 2022 gaben 60 Prozent der Befragten an, ihr Studium psychisch nicht gut absolvieren zu können. 21 Prozent gaben an, dass ihre Belastung im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen sei. „Die Nachfrage der Studierenden nach Beratung ist hoch“, bestätigt Christina Kuhlmann, Psychologin in der Psychologischen Studienberatung der Ruhr-Universität. „Psychische Belastungen erschweren das Studium, sie wirken sich negativ auf Antrieb, Konzentration, Selbstorganisation und Selbstvertrauen aus."
Hoher Druck im Studium
Der Alltag der Studierenden ist oft von Konkurrenz und Leistungsdruck geprägt. Das kann es für sie schwierig machen, Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuerhalten sowie über Themen zu sprechen, die sie bewegen. Hier kann eine Unterstützungsgruppe helfen: Ob es darum geht, sich zu verabreden und Dinge zusammen zu unternehmen, sich zum Lernen zu treffen, gemeinsam Ziele zu setzen und Fortschritte zu begleiten, sich über Erfahrungen mit Therapien auszutauschen oder sich Material zum Thema zu teilen – der Austausch mit anderen hilft oft schon beim Weg aus der persönlichen Krise weiter.
Manchmal erleichtert es zu sehen, dass man nicht der oder die einzige mit einem Problem ist.
Christina Kuhlmann
Hilfe zur Selbsthilfe
Externe Selbsthilfegruppen im Bereich Depression sind allerdings meist nicht spezifisch auf die Schwierigkeiten des Studiums ausgelegt. Hier können Studierende sich untereinander wertvolle Unterstützung bieten und selbst eine Gruppe gründen. Dabei berät die Psychologische Studienberatung und die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. „Das ersetzt natürlich keine Therapie“, ergänzt Kuhlmann, „aber manchmal erleichtert es auch schon zu sehen, dass man nicht der oder die einzige mit einem Problem ist.“