UNIC-Studiengang Eine wahrhaft europäische Lernerfahrung
Europäische Gesellschaften sind komplex. Wie sie integrativ und nachhaltig gestaltet werden können, lernen Studierende im neuen UNIC-Masterstudiengang gemeinsam mit den Städten.
Europäische Bachelorabsolvierende können sich noch bis zum 15. Juli 2024 für einen einmaligen internationalen Masterstudiengang bewerben. Acht Hochschulen der europäischen Universitätsallianz UNIC – European University of Cities in Post-Industrial Transition sind an dem Joint-Master „Superdiversity in Education, Organisations and Society“, kurz SEOS, beteiligt. Der Studiengang startet erstmalig zum Wintersemester 2024/2025 und stellt neben „Redesigning the Post-Industrial City“ (RePIC) den zweiten internationalen Masterstudiengang der Allianz dar, in dem Studierende in verschiedene europäische Städte reisen und dort mit betroffenen Akteuren zusammenarbeiten.
Was den Studiengang von anderen internationalen Studiengängen unterscheidet und was Studierende in den zwei Jahren erwarten können, erklärt Prof. Dr. Sandra Aßmann aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaften. Sie leitet den neuen Studiengang an der Ruhr-Universität.
Frau Aßmann, für wen ist der neue Masterstudiengang SEOS genau das Richtige?
Der Studiengang „Superdiversity in Education, Organisations and Society“ richtet sich an alle Menschen, die einen grundständigen Studiengang im geistes-, gesellschafts- oder sozialwissenschaftlichen Bereich absolviert haben und sich für die gesellschaftlich relevante Frage interessieren, wie wir diversitätssensibel agieren können – theoretisch und praktisch.
Superdiversität ist ein zentraler Begriff des Studiengangs. Was genau ist damit gemeint und was lernen Studierende darüber?
„Superdiversität“ wurde als Begriff vom Soziologen Steven Vertovec geprägt. Er bezog sich dabei zunächst auf Großbritannien, das Konzept lässt sich aber sehr gut auf andere Länder und Städte übertragen – wie zum Beispiel Peter Scholten für Rotterdam, eine unsere Partneruniversitäten, zeigen konnte. Hierbei gehen wir sozusagen einen Schritt über klassische Diversitätskonzepte hinaus, indem wir dem Umstand Rechnung tragen, dass von Migration betroffene Gruppen, die üblicherweise als in sich homogen betrachtet werden, divers sind. Es wird also zunächst keine Komplexitätsreduktion betrieben, sondern gerade die Komplexität als Phänomen ernst genommen und bearbeitbar gemacht. Natürlich vermitteln wir den Studierenden aber auch eine kritische Perspektive auf Superdiversität. Wir möchten sie dazu befähigen, selbst an der potenziellen Tragfähigkeit dieses Konzeptes zu arbeiten und eigene Positionen zu entwickeln.
Warum ist Bochum der ideale Ort für einen Master zum Thema Superdiversität?
Bochum ist eine Stadt, in der Superdiversität gelebt wird. Die enge Kooperation zwischen der Ruhr-Universität und der Stadt gewährleistet eine anwendungs- und trotzdem forschungsorientierte Studienerfahrung in einer postindustriell geprägten und aufregenden Metropolregion.
Auch Studierende, die zum Beispiel durch körperliche Einschränkungen nicht mobil sind, können diese europäische Studienerfahrung machen.
Der Studiengang ist in Deutschland einzigartig. Was macht ihn so besonders?
Der Studiengang ist einzigartig durch die Kombination der beteiligten Fächer und das breite Lehrangebot, das durch das Konsortium bereitgestellt werden kann. Von Migrationsforschung über Gender Studies und Organisationspädagogik können sich die Studierenden spannende thematische Schwerpunkte erarbeiten. Durch drei verschiedene Pfade, erziehungswissenschaftlich, soziologisch und organisationstheoretisch, bieten wir die Möglichkeit einer interessegeleiteten Spezialisierung. Durch die Möglichkeit, Teile des Curriculums auch online zu absolvieren, können auch Studierende, die zum Beispiel durch körperliche Einschränkungen nicht mobil sind, diese europäische Studienerfahrung machen. Auf der anderen Seite können die Studierenden, die das möchten, in bis zu drei europäischen Ländern in Präsenz ihr Studium an den UNIC-Partneruniversitäten absolvieren. Insgesamt sind acht europäische Universitäten am Studiengang beteiligt, darunter das University College Cork in Irland, die Universidad de Deusto in Spanien, die Koç-Universität in der Türkei, und die Universität Zagreb in Kroatien.
Was macht SEOS zu einer wahrhaft europäischen Lernerfahrung?
Die Studierenden haben die Möglichkeit, das komplexe Thema (Super-)Diversität aus verschiedenen europäischen Perspektiven zu betrachten und zu reflektieren. Alle beteiligten Partnerstädte sind Post Industrial Cities. Die entsprechenden gesellschaftlichen Veränderungen sind also nicht nur abstrakt, sondern wirklich für die Studierenden erlebbar, zum Beispiel wenn sie in den UNIC CityLabs ganz konkret an Herausforderungen der Städte arbeiten.
SEOS-Absolvierende werden …
… in gesellschaftlich relevanten Feldern, darunter NGOS, Bildungsinstitutionen, Ministerien und Unternehmen, arbeiten und in der Lage sein, die Herausforderungen unserer Zeit mit einem fundierten Fach- und Methodenwissen zu analysieren und zeitgemäße Ideen zur Lösung globaler und nationaler Herausforderungen zu entwickeln.