Nordskandinavien „Es war so still, dass man das Nordlicht hören konnte“
Bei minus 35 Grad Celsius und mit kaputter Isomatte kann eine Nacht in der einsamen Wildnis auch mal ungemütlich sein – aber trotzdem lohnenswert, findet René Cortis.
Zehn Tage lang waren wir auf Skiern in den end- und baumlosen Weiten Nordskandinaviens unterwegs, fernab von jeglichen zivilisatorischen Einflüssen – als Vorbereitungstour für eine mögliche Ski-Exkursion. Es war herrlich einsam und still. So still, dass man das Nordlicht hören konnte.
Die Temperaturen schwankten zwischen minus zehn und minus 38 Grad Celsius. Es war beeindruckend zu erleben, wie sich der Schnee abhängig von der Temperatur veränderte. Unter minus 30 Grad ist er leicht, aber wirkt scharf wie kleine Glassplitter. Bei minus zehn Grad hingegen – das ist wohlgemerkt immer noch sehr kalt – wirkt der Schnee weich und sanft, aber auch sehr nass, er klebt förmlich an den Skiern.
Wir hatten auf der Tour wirklich Glück mit dem Wetter. Es gab nur einen einzigen Schneesturm, direkt in der ersten Nacht. Leider ist in dieser Nacht die Isomatte meiner Frau kaputt gegangen. Ich selber hatte zum Glück eine Kombination aus zwei Isomatten dabei, sodass ich mit ihr teilen konnte. Wir mussten zusätzlich Kleidung unter die Matten legen, damit es nicht zu kalt wurde. Nur in einer Nacht, als wir minus 35 Grad Celsius hatten, haben wir ordentlich gefroren. Das ging besonders auf die Füße – die haben wir erst nach zwei Stunden Skilaufen wieder gespürt.