
Medienwissenschaft Leben und Medien komplex verschränkt
Big Data sorgt für Handlungsbedarf.
In 20 Jahren wird es neue medienwissenschaftliche Konzepte geben, mit denen sich die immer komplexer werdende Verschränkung von Leben und Medien gestalten lässt.
Wenn es heute um das Verhältnis von Science und Fiction geht, wird Steven Spielbergs Film „Minority Report“ aus dem Jahr 2002 zitiert. Darin sagen sogenannte Precogs Verbrechen voraus, und es werden Mörder verhaftet, bevor sie einen Mord begangen haben.
Der Film verdankt seine Aktualität einer neuen digitalen Medientechnik, die eben dies verspricht: das Verhalten von Menschen und das Eintreffen von Ereignissen vorherzusagen und damit mehr von der Zukunft zu wissen als alle Menschen zusammen. Die Rede ist von Big Data.
Die Medienwissenschaft erfindet keine neuen Medientechniken, sie schafft Konzepte, die unsere mediatisierten Welten besser zu verstehen helfen. Gute Konzepte lassen die immer komplexer werdende Verschränkung von Leben und Medien nicht unberührt, sie gestalten diese Verschränkung und damit die Zukunft auch mit.
Ich hoffe, dass es meiner Disziplin in den nächsten 20 Jahren gelingen wird, Konzepte zu schaffen, die dazu beitragen, die irdische und planetarische Zukunft für alle Bewohnerinnen und Bewohner offen zu halten.