Serie Zwei Jahrzehnte weiter
Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky vom RUB-Institut für Medienwissenschaft wagt eine Zukunftsprognose für ihre Forschungsdisziplin. © Damian Gorczany

Medienwissenschaft Leben und Medien komplex verschränkt

Big Data sorgt für Handlungsbedarf.

In 20 Jahren wird es neue medienwissenschaftliche Konzepte geben, mit denen sich die immer komplexer werdende Verschränkung von Leben und Medien gestalten lässt.

Wenn es heute um das Verhältnis von Science und Fiction geht, wird Steven Spielbergs Film „Minority Report“ aus dem Jahr 2002 zitiert. Darin sagen sogenannte Precogs Verbrechen voraus, und es werden Mörder verhaftet, bevor sie einen Mord begangen haben.

Der Film verdankt seine Aktualität einer neuen digitalen Medientechnik, die eben dies verspricht: das Verhalten von Menschen und das Eintreffen von Ereignissen vorherzusagen und damit mehr von der Zukunft zu wissen als alle Menschen zusammen. Die Rede ist von Big Data.

Die Medienwissenschaft erfindet keine neuen Medientechniken, sie schafft Konzepte, die unsere mediatisierten Welten besser zu verstehen helfen. Gute Konzepte lassen die immer komplexer werdende Verschränkung von Leben und Medien nicht unberührt, sie gestalten diese Verschränkung und damit die Zukunft auch mit.

Ich hoffe, dass es meiner Disziplin in den nächsten 20 Jahren gelingen wird, Konzepte zu schaffen, die dazu beitragen, die irdische und planetarische Zukunft für alle Bewohnerinnen und Bewohner offen zu halten.

Unveröffentlicht

Von

Astrid Deuber-Mankowsky

Dieser Artikel ist am 2. Mai 2016 in Rubin 1/2016 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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