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Newsportal - Ruhr-Universität Bochum

Porträt
Prof. Dr. Dr. Benedikt Göcke leitet an der RUB die Nachwuchsforschergruppe „Theologie als Wissenschaft?!“
© Roberto Schirdewahn
Theologie

„Die Frage erhitzt die Gemüter“

Ob die Lehre von Gott überhaupt eine Wissenschaft ist, untersucht Benedikt Göcke.

Herr Prof. Göcke, was unterscheidet die Theologie von anderen Disziplinen?
Die Theologie ist eine Glaubenswissenschaft und macht bestimmte metaphysische Annahmen, nämlich dass es eine Offenbarung Gottes gab, die für den Menschen relevant ist. Im Hintergrund steht daher die Frage, wie wir Annahmen rechtfertigen können, die unseren Weltbildern zugrunde liegen. Das ist eine Frage, die nicht nur die Theologie betrifft, sondern alle wissenschaftlichen Forschungsprogramme.

Wie sind Sie auf diese Forschungsfrage gekommen?
Die Motivation kommt aus meinem Studium der Philosophie und Theologie. In dieser Zeit wurde mir bewusst, dass es virulente Argumente gibt, der Theologie ihre Wissenschaftlichkeit abzusprechen: Beispielsweise hätte die Naturwissenschaft gezeigt, dass Gott nicht existiere, also sei das meiste, was die Theologie impliziere, falsch. Plötzlich sprach vieles dagegen, dass das, was ich studiere, sinnvoll ist. Das wollte ich mir genauer anschauen.

Es gibt durchaus Leute, die die Theologie als Verschwendung von Steuergeldern bezeichnen.

Die Frage erhitzt die Gemüter, und die Positionen sind weit auseinander. Es gibt ja durchaus Leute, die die Theologie als Verschwendung von Steuergeldern bezeichnen. Da ist es umso wichtiger, dass man, am Stand der wissenschaftstheoretischen Forschung orientiert, die Wissenschaftlichkeit der Theologie untersucht – und die einzelnen theologischen Disziplinen verfügen über vielversprechende wissenschaftstheoretische Reflexionen.

Sie arbeiten an der Fakultät für Katholische Theologie. Können Sie sich ergebnisoffen mit der Frage auseinandersetzen?
Ich empfinde mich in diesem Projekt nicht als Theologe, sondern als Philosoph und Wissenschaftstheoretiker, der sich fragt, was Wissenschaft überhaupt ist, und dann schaue ich mir als Fallbeispiel die Theologie an. Ich habe natürlich eine Forschungshypothese, die lautet, dass die Argumente gegen die Wissenschaftlichkeit der Theologie nicht überzeugend sind. Aber entscheidend ist die Qualität der Argumente. Wenn in letzter Analyse die besseren Argumente gegen meine Hypothese sprechen, dann würde ich das auch genauso als Ergebnis wahrnehmen.

Angeklickt
  • Der Streit um Gott: Mehr über die Forschung zur Wissenschaftlichkeit der Theologie

Kann man die Frage am Ende mit Ja oder Nein beantworten?
Ich glaube, man kann kaum eine philosophische Frage endgültig mit Ja oder Nein beantworten. Man kann sowohl mit „Ja, aber“ als auch mit „Nein, aber“ antworten. Man findet für beide Positionen gute Gründe, die man am Ende abwägen muss. Es wird kein Totschlagargument für das eine oder das andere geben.

Letztendlich ist es also eine Definitionsfrage.
Ich würde gerne mit „Nein, aber“ antworten. Definieren können wir in bestimmter Hinsicht ja, was wir wollen. Es gibt Denker wie den verstorbenen Philosophen Paul Feyerabend – das enfant terrible der Wissenschaftstheorie –, für den alles Wissenschaft ist, auch Astrologie und Kaffeesatzlesen, weil er nicht davon ausgeht, dass es eine klare Demarkationslinie zwischen Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft gibt.

In der Wissenschaftstheorie selbst gibt es eine nicht abgeschlossene Debatte darüber, was Wissenschaft eigentlich ist. Im Projekt arbeiten wir mit dem von Imre Lakatos vorgeschlagenem Begriff des Forschungsprogramms. Das ist unserer Meinung nach ein guter Ansatz, um die verschiedenen Definitionen von Wissenschaft zu bündeln und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Disziplinen zu erklären.

Kritiker sagen: Die Naturwissenschaft widerlegt die Existenz Gottes, also kann die Theologie keine Wissenschaft sein, weil es den Forschungsgegenstand gar nicht gibt. Bochumer Philosophen entkräften dieses Argument.
© Roberto Schirdewahn

Ist es nicht unbefriedigend, keine abschließende Antwort auf die Frage finden zu können?
Das finde ich nicht. In anderen Wissenschaften findet man auch keine absoluten Antworten, oft widersprechen sich Forschungsergebnisse oder werden nach einigen Jahrzehnten revidiert. Das alte Modell, dass man die Natur einfach und unproblematisch ablesen kann, vertritt heute niemand mehr. Was man beobachtet, hängt ja beispielsweise von den Begriffen ab, die man mitbringt. Wenn man ein Doppelspaltexperiment macht und den Begriff des Elektrons nicht kennt, wird man nichts Erstaunliches sehen.

So kann man in den Dialog mit anderen Personen treten.

Mit unserer Forschung geben wir Gründe, eine bestimmte Ansicht einzunehmen. Damit ist meines Erachtens schon viel getan. Denn dann kann man in den Dialog mit anderen Personen treten.

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  • Artikel als PDF-Datei
Veröffentlicht
Donnerstag
8. Februar 2018
10.01 Uhr
Von
Julia Weiler (jwe)
Dieser Artikel ist am 27. April 2018 in Rubin 1/2018 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden.
Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.
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