Psychoneurobiologie Die Mechanismen der Einsamkeit
Manche Menschen sind anfälliger für ein Gefühl der Einsamkeit als andere. Warum das so ist, interessiert Dirk Scheele.
Zusammenhalt geht nicht ohne soziale Bindungen zu Familie und Freunden. Sie sind gewissermaßen das Grundgerüst unseres alltäglichen Lebens. Tatsächlich ist mittlerweile gut belegt, dass Einsamkeit, also ein subjektiver Mangel an sozialer Bindung, ein Risikofaktor nicht nur für die psychische, sondern auch die physische Gesundheit ist. Beispielsweise gibt es Hinweise, dass mit chronischer Einsamkeit das Risiko für Herzkreislauferkrankungen oder später auch Demenzerkrankungen signifikant steigt.
Deutlich weniger ist über die neurobiologischen Mechanismen bekannt, die erklären könnten, warum manche Menschen anfälliger für Einsamkeit sind und sich nicht aus diesem negativen Gefühl befreien können. Neben einer möglicherweise veränderten hormonellen Reaktion auf soziale Interaktionen untersuchen wir, über welche neuralen Prozesse Einsamkeit zu einem reduzierten interpersonellen Vertrauen beitragen kann. Neue Interventionen können so zielgenau auf die veränderten Prozesse abgestimmt werden.