Die Frühjahrstagung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft findet vom 19. bis 21. April im Schauspielhaus Bochum statt.
© Jürgen Landes

Tagung Diversität und Gemeinschaft in Shakespeares Werken

Die Frühjahrstagung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft im Bochumer Schauspielhaus diskutiert die Rolle von Shakespeares Werken im Kontext der gegenwärtigen Debatten um Diversität.

„He was not of an age, but for all time” – so beschrieb Ben Jonson die Bedeutung der Werke seines Zeitgenossen William Shakespeare für die Nachwelt. Jonsons Worte verweisen dabei auch auf die Vielfalt der Themen, Charaktere und Welten, die Shakespeares Werke auszeichnen und deren Popularität bis heute begründen. Diversität und Gemeinschaft zählen dabei zu den zentralen Themen seiner Werke. Divers und vielfältig sind auch die unterschiedlichen Auslegungen und Adaptionen, die den Shakespeare-Stoff immer wieder aufs Neue beleben. Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft möchte sich eben dieser Vielfalt widmen. Vom 19. bis 21. April findet ihre Frühjahrstagung zum Thema „Diversität und Gemeinschaft“ im Bochumer Schauspielhaus statt. Interessierte sind herzlich willkommen.

Shakespeare, Diversität und Gemeinschaft

Was bedeutet das Theater für das Verständnis von Gemeinschaft? Was heißt es, Shakespeare zu diversifizieren? Welche gemeinschaftsstiftende Rolle spielt Shakespeares Werk in heutigen Krisenzeiten? All das sind Fragen, die die Teilnehmer*innen der diesjährigen Shakespeare-Tagung in Bochum diskutieren wollen.

Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft

Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft wurde anlässlich des 300. Geburtstages von William Shakespeare am 23. April 1864 als erste wissenschaftlich-kulturelle Vereinigung dieser Art in Weimar gegründet. Ihr Ziel, dem sie sich auch heute noch verpflichtet weiß, war die „Pflege und Förderung Shakespeares im deutschen Sprachgebiet“. Diesem Ziel gelten seither die verschiedensten Aktivitäten der Gesellschaft: die Herausgabe des Jahrbuches, die Förderung von Übersetzungen und Studienausgaben, die Einrichtung einer Shakespeare-Bibliothek sowie vor allem die jährliche Veranstaltung von Shakespeare-Tagen mit einem vielfältigen Programm. Die Gesellschaft zählt derzeit rund 1.200 Mitglieder, die sich beruflich oder privat für Shakespeares Werke interessieren, ob in der Wissenschaft oder im Studium, im Theater oder in der Schule, ob mit professionellen Zielen oder einfach aus persönlicher Begeisterung.

„Wir möchten die gegenwärtigen Debatten von Diversität und Repräsentation aufgreifen und sie im Hinblick auf die Rolle von Shakespeares Werken für historische und zeitgenössische Konzepte von Gemeinschaft reflektieren. Dafür ist es uns gelungen, eine Reihe von ausgewiesenen Wissenschaftler*innen und Theaterpraktiker*innen zu gewinnen“, berichtet Prof. Dr. Roland Weidle, Professor für Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum und Vorstandsmitglied der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.

Vorträge, Workshops und Theateraufführungen

Auf dem Programm stehen neben Vorträgen auch Werkstattgespräche über Theaterpraktische Perspektiven, Workshops zu Shakespeare und Schule sowie Angebote für Studierende und angehende Shakespeare-Forschende, wie etwa die Shakespeare Academy. Theateraufführungen und Filmvorführungen runden das Rahmenprogramm ab. So zeigt das Schauspielhaus zwei Shakespeare-Inszenierungen von Johan Simons: Macbeth und Hamlet. Darüber hinaus bereichern eine studentische Aufführung von Twelfth Night an der Ruhr-Universität sowie Filmvorführungen von The Tempest und The Merchant of Venice im Metropolis-Kino die Tagung. „Dem Schauspielhaus Bochum gilt ein besonderer Dank in diesem Jahr, da wir während der gesamten Tagung hier zu Gast sein dürfen“, betont Weidle.

Die Tagung steht allen Interessierten – auch Nichtmitgliedern – offen. Informationen zur Anmeldung sowie das Tagungsprogramm finden sich auf der Homepage der Gesellschaft.

Pressegespräch

Vor Tagungsbeginn, am Freitag, den 19. April 2024, findet um 13.30 Uhr, im Schauspielhaus Bochum ein Pressegespräch statt. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich dazu eingeladen.

Ausführliches Interview mit Roland Weidle
  • Lesen Sie hier ein Interview mit Prof. Dr. Roland Weidle (Vizepräsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft von 2011-2023) über die Hintergründe der Shakespeare-Gesellschaft, den Shakespeare-Standort Bochum und die Bedeutung von Shakespeare für das heutige Publikum.

Veröffentlicht

Mittwoch
10. April 2024
09:19 Uhr

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