Serie Bewegende Forschung
Prof. Dr. Jörn Etzold ist seit Juli 2017 Professor am Institut für Theaterwissenschaft. © Damian Gorczany

Theaterwissenschaft Was Infrastruktur über uns verrät

Ohne Schienen oder Strommasten würde das Leben, wie wir es führen, ins Stocken geraten. Was Infrastruktur über unsere Art des Zusammenlebens verrät, möchte Jörn Etzold in einem Forschungsprojekt untersuchen.

In Bewegung sind Rohstoffe, Güter, Wasser und Elektrizität; Arbeitskräfte, Migrant*innen; Pflanzen und Tiere; Wissen und Ideen. Sie bewegen sich via Infrastrukturen, die in ihrem alltäglichen Funktionieren kaum wahrgenommen werden. Infrastruktur bezeichnete 1875 zunächst den für Eisenbahnschienen terrassierten Boden, ab den 1950er-Jahren gelangt der Begriff durch die NATO in die Alltagssprache. Der Einrichtung und Aufrechterhaltung von Infrastrukturen liegen gesellschaftliche Annahmen darüber zugrunde, was für das Leben nötig ist oder sein wird: Sie generieren Bedürfnisse, die sie dann befriedigen, sie bestimmen, was wie zur Wahrnehmung kommen kann und ermöglichen oder verunmöglichen Teilhabe am gemeinsamen Leben. Weil Infrastrukturen daher nicht allein funktionalistisch verstanden werden können, untersuchen wir sie aus geisteswissenschaftlicher Perspektive: Zusammen mit Kolleg*innen arbeite ich an einem Vollantrag auf eine Forschungsgruppe „Infrastruktur. Ästhetik und Versorgung“.

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Veröffentlicht

Dienstag
23. April 2024
09:11 Uhr

Von

Jörn Etzold

Dieser Artikel ist am 3. Juni 2024 in Rubin 1/2024 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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