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Was Infrastruktur über uns verrät
In Bewegung sind Rohstoffe, Güter, Wasser und Elektrizität; Arbeitskräfte, Migrant*innen; Pflanzen und Tiere; Wissen und Ideen. Sie bewegen sich via Infrastrukturen, die in ihrem alltäglichen Funktionieren kaum wahrgenommen werden. Infrastruktur bezeichnete 1875 zunächst den für Eisenbahnschienen terrassierten Boden, ab den 1950er-Jahren gelangt der Begriff durch die NATO in die Alltagssprache. Der Einrichtung und Aufrechterhaltung von Infrastrukturen liegen gesellschaftliche Annahmen darüber zugrunde, was für das Leben nötig ist oder sein wird: Sie generieren Bedürfnisse, die sie dann befriedigen, sie bestimmen, was wie zur Wahrnehmung kommen kann und ermöglichen oder verunmöglichen Teilhabe am gemeinsamen Leben. Weil Infrastrukturen daher nicht allein funktionalistisch verstanden werden können, untersuchen wir sie aus geisteswissenschaftlicher Perspektive: Zusammen mit Kolleg*innen arbeite ich an einem Vollantrag auf eine Forschungsgruppe „Infrastruktur. Ästhetik und Versorgung“.