Internationale Beziehungen Martin Paul mit dem Ministerpräsidenten in Japan

Der Rektor hat Hendrik Wüst eine Woche lang begleitet und bei dieser Gelegenheit drei japanische Partneruniversitäten der Ruhr-Universität besucht.

Große Ehre für die Ruhr Universität Bochum. Als einer von zwei Rektoren von NRW-Universitäten – neben Prof. Dr. Michael Hoch von der Universität Bonn – hat Rektor Prof. Dr. Martin Paul NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst auf dessen Delegationsreise nach Japan begleitet. Mit von der Partie waren darüber hinaus rund 35 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Bei dieser Reise Anfang Juni 2023 handelte es sich um die erste größere außereuropäische Reise des Ministerpräsidenten. Sie diente der Stärkung der guten Beziehungen zwischen Japan und NRW. Themen wie Green Energy, Medizintechnik oder demografische Entwicklung standen bei den Besuchen bei Unternehmen, politischen Gesprächspartnern und Universitäten auf dem Programm.

Ausgezeichnete Beziehungen zu Japan

Genau wie das Land NRW unterhält die Ruhr-Universität ausgezeichnete Beziehungen zu Japan. Dazu zählen die Partnerschaften mit den Top-Universitäten in Tokio (seit 1969) und Osaka (seit 2010) sowie die noch junge Partnerschaft mit der Universität Tsukuba (seit 2016). Während Tokio und Osaka auf dem Reiseprogramm der NRW-Delegation standen, besuchte Rektor Paul die Universität in Tsukuba losgelöst vom offiziellen Programm. Dort führte er Gespräche mit Universitätspräsident Prof. Dr. Kyosuke Nagata und weiteren Mitgliedern der Hochschule. Man beschloss einvernehmlich, die Kooperation zu vertiefen und auf weitere Bereiche wie Transfer auszudehnen.

In Tokio und Osaka trafen Hendrik Wüst und die beiden Rektoren gemeinsam die jeweiligen Hochschulleitungen zum Gespräch. In Osaka besuchte die Delegation außerdem das Deutsch-Japanische Labor für Strukturaufklärung zur Entwicklung von Biobrennstoffzellen, kurz H2-Lab. Hierbei handelt es sich um ein gemeinsames Forschungsprojekt von Prof. Dr. Thomas Happe (Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität) und Prof. Dr. Genji Kurisu vom Institut für Proteinforschung der Universität Osaka.

Besuch im Labor

Ministerpräsident Wüst wollte sich in Japan gezielt gemeinsame Forschungsprojekte im Bereich von erneuerbaren Energien/Wasserstoff anschauen und hatte daher Thomas Happe als langjährigen Experten auf dem Gebiet angesprochen. Happe, der auch Projektleiter im Exzellencluster RESOLV ist, ist daraufhin mit einem Teil seines Teams für zwei Wochen nach Osaka gereist – zum einen, um den Besuch vorzubereiten, zum anderen, um sich intensiv mit den befreundeten japanischen Forschenden auszutauschen.

Die Delegationsmitglieder um Ministerpräsident Wüst stellten Fragen zur Anwendung von Grünalgen zur Wasserstoffproduktion und Enzymen als nachhaltigen Katalysatoren. Diese sind in der Lage dazu, hochreinen Wasserstoff unter milden Bedingungen zu generieren und bieten eine Zukunftsperspektive für nachhaltige Energieproduktion. Im Rahmen ihres Besuchs bekamen die Delegationsmitglieder einen detaillierten Einblick in die deutsch-japanische Wasserstoff-Enzymforschung und ihre praktische Ausführung, zum Beispiel durch die Demonstration lebender Algenzellen in sogenannten Flachbettreaktoren als ein mögliches Modell für die zukünftige Wasserstoffgewinnung. Hendrik Wüst zeigte sich begeistert von der „Forschung auf Weltniveau“, wie er es nannte.

Positive Bilanz

Rektor Martin Paul zieht eine positive Bilanz der Reise: „Es war mir eine Ehre, Teil dieser Delegation gewesen zu sein. Ich konnte dabei nicht nur wissenschaftliche Kooperationen vertiefen und unsere japanischen Kolleg*innen treffen. Ich habe auch viel Neues über die japanische Gesellschaft und Wirtschaft gelernt. Besonders beeindruckt hat mich, wie die Firma Fuji ihr Unternehmen umgestaltet hat, um neue technische Lösungen für dringende gesellschaftliche Bedürfnisse zu entwickeln – von der Medizintechnik bis hin zu Umwelt-Lösungen. Auch der Besuch des H2 Labors hat mich erneut darin bestärkt, dass wir die internationale Zusammenarbeit in der Forschung weiter unterstützten und ausbauen müssen.“

H2-Lab

Grüner Wasserstoff aus umweltfreundlichen Quellen gilt als Energieträger der Zukunft. Bestimmte Algen könnten ihn herstellen. Wie das in industriellem Maßstab gelingen kann, untersuchen Forschende Forschende der Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität und der Universität Osaka gemeinsam. Zu diesem Zweck bauen die beiden Teams in Osaka ein gemeinsames Labor auf. Das H2-Lab – Deutsch-Japanisches Labor für Strukturaufklärung zur Entwicklung von Biobrennstoffzellen wird seit 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Veröffentlicht

Montag
12. Juni 2023
09:39 Uhr

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