Weiße Biotechnologie Dirk Tischler verbindet Biologie mit Chemie
Mit ihren vielseitigen Eigenschaften lassen sich Enzyme für mehr Nachhaltigkeit nutzen.
Dirk Tischler ist vom einstigen Erz-Bergrevier in Sachsen in die ehemalige Bergbauregion des Ruhrgebiets gekommen. „Das verbindet“, sagt der Wissenschaftler, der zwei Jahre lang als Juniorprofessor an der RUB forschte und seit dem 16. Dezember 2019 Professor für Mikrobielle Biotechnologie ist.
Weiße Biotechnologie nennt sich sein Forschungsgebiet. Dabei geht es um die Entwicklung biotechnologischer Methoden für industrielle Produktionsverfahren – beispielsweise zur Herstellung von Rosenduft für Parfums und von Farbstoffen wie Indigo oder Purpur für Textilien. Die „Alleskönner“ in diesem Bereich sind Enzyme. Mit ihnen lassen sich Aromastoffe produzieren, Feinchemikalien oder Bausteine für Pharmazeutika.
„Wir nutzen die Mikroorganismen aber nicht nur zum Aufbau von Stoffen, sondern auch zum umweltverträglichen Abbau, zum Beispiel bei Farbstoffen. Daraus ergibt sich eine Win-Win-Situation“, so Tischler.
Bestens vernetzt
Mit seiner Arbeit verbindet Tischler Biologie und Chemie – entsprechend fachübergreifend ist er bereits an der RUB vernetzt. Besonders enge Kooperationen bestehen zum Chemiker Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel und zur Arbeitsgruppe Angewandte Mikrobiologie von Prof. Dr. Julia Bandow, die an pharmazeutischen Wirkstoffen forscht. Tischler will künftig auch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Exzellenzclusters Resolv zusammenarbeiten.