Serie Wenn es mit der Digitalisierung so weitergeht …
Florian Sprenger hat die Professur für Virtual Humanities am Institut für Medienwissenschaft inne.
© © Felicitas von Lutzau

Medienwissenschaft Die Geschichte der Gegenwart schreiben

Digitalisierung ist nichts Neues. Wer sich das bewusst macht, kann der Technik gelassen begegnen.

Wenn es mit der Digitalisierung so weitergeht, dann wird es so weitergehen wie bisher: Digitalisierung ist nichts Neues. Was heute unter diesen Begriff gefasst wird, hat eine lange Geschichte. Als Medienwissenschaftler stehe ich vor der Aufgabe, diese Geschichte der Gegenwart zu schreiben. Es geht darum, die Digitalisierung sowie die Träume und Befürchtungen, die mit ihr einhergehen, historisch einzuordnen, ihnen die Spitzen zu nehmen und der Technik gelassen zu begegnen.

So wird es möglich, neue Fragen zu stellen: Wie aktualisieren wir unter der gegenwärtigen technologischen Bedingung die Konzepte unseres Selbstverständnisses wie Arbeit, Autonomie, Technik, Wahrnehmung oder Mobilität. Und nicht zuletzt: Wie gehen wir damit um, dass zunehmend Maschinen und Maschinen interagieren und kommunizieren, etwa im Automated Decision Making oder im autonomen Verkehr? Wie müsste man also Maschinen, Techniken und Medien heute neu verstehen, ohne sich vom historisch ungenauen Begriff der Digitalisierung treiben zu lassen, der eine unpräzise Grenze zwischen dem Digitalen und dem Analogen zieht?

Zur Person

Florian Sprenger studierte Philosophie und Medienwissenschaft an der RUB sowie Medienkultur an der Bauhaus-Universität Weimar. 2007 schloss er sein Studium mit dem Master an der RUB ab. Danach war er Kollegiat am Initiativkolleg der Sinne – Technik – Inszenierung an der Universität Wien sowie Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien. 2011 schloss er seine Promotion an der RUB ab. Im Anschluss arbeitete er in Weimar und Erfurt, war Visiting Scholar an der Stanford University und Postdoktorand an den Universitäten Gießen und Lüneburg. 2015 bis 2020 war er Juniorprofessor für Medienkulturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit April 2020 hat er die Professur für Virtual Humanities am Institut für Medienwissenschaft der RUB inne.

Veröffentlicht

Donnerstag
28. Januar 2021
09:07 Uhr

Von

Florian Sprenger

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