Psychologie Mar Rus-Calafell forscht über psychotische Erfahrungen
Ihr besonderes Interesse gilt dabei jungen Menschen.
Seit Januar 2021 besetzt Prof. Dr. Mar Rus-Calafell die Professur für Klinische Psychologie und digitale Psychotherapie an der Fakultät für Psychologie der RUB. Sie arbeitet bereits seit 2019 am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der RUB. Als sie mit dem von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung verliehenen Sofja-Kovalevskaja-Preis ausgezeichnet wurde, wählte sie die RUB als Gastinstitut. Mar Rus-Calafell leitet zudem eine eigene Forschungsgruppe: die Young-Voices-Research-and-Interventions-Gruppe, kurz Yvori-Gruppe.
Das Hören von Stimmen
Mar Rus-Calafell forscht über psychotische Erfahrungen bei Jugendlichen. Die Angst davor, durch andere Schaden zu erleiden, oder das Hören von Stimmen sind nicht nur Erlebnisse bei bestimmten psychischen Krankheiten – sie können allgemein häufig bei Jugendlichen auftreten. Wenn diese Erfahrungen anhalten und Stress bei den Betroffenen auslösen, kann dies darauf hindeuten, dass sie später psychische Erkrankungen entwickeln.
„Ich möchte meine klinische Forschung fortsetzen und dazu beitragen, wichtige Herausforderungen zu bewältigen, um die Kluft zwischen Forschung und klinischer Praxis im Bereich der psychischen Gesundheit zu überbrücken“, erklärt Mar Rus-Calafell. Dazu gehören für sie ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen psychischer Erkrankungen und ihres Verlaufs sowie die Implementierung digitaler Interventionen. Diese sind an bestimmte Zielgruppen, beispielsweise junge Menschen, Betreuer und Patienten, angepasst und können die Adhärenz und den Zugang zu psychischen Gesundheitsdiensten verbessern. „Ich hoffe, dass wir mit der neuen Professur motivierte Nachwuchsforschende und Kliniker anziehen und unterstützen können, die zu unserer Mission beitragen wollen“, so die Psychologin weiter.
Meiner Meinung nach gehört dem Hybrid-Ansatz die Zukunft.
Mar Rus-Calafell
Auch die Zukunft ihrer Lehrveranstaltungen ist für Mar Rus-Calafell ein wichtiges Thema: „Ich denke, dass wir gelernt haben, dass wir den Studierenden hybride Lernmethoden und Online-Tools anbieten müssen, damit sie auch dann weiter lernen können, wenn sie nicht persönlich im Raum anwesend sind.“ Dazu gehören digitale Tools, mit denen die Studierenden autonom und kollaborativ mit anderen Studierenden arbeiten und voneinander lernen, während sie von den Lehrenden angeleitet werden. „Natürlich gibt es Dinge, die persönlich erledigt werden müssen, wie zum Beispiel Laboraufgaben mit menschlichen Probanden oder das Erlernen spezifischer therapeutischer Techniken mit Patienten. Deshalb gehört meiner Meinung nach dem Hybrid-Ansatz die Zukunft“, sagt Mar Rus-Calafell.