ChatGPT schreibt alles mögliche, Gedichte, Aufsätze, Exzerpte. In der Fortbildung erfahren Lehrende, welche Chancen und Risiken das Tool mitbringt.
© RUB, Marquard

Fortbildung ChatGPT und Co. als Chance, Bildung neu zu denken

Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen und Fachbereiche sind zu einer kostenlosen Fortbildung der Professional School of Education und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit eingeladen.

Künstliche Intelligenz (KI)-Anwendungen wie ChatGPT, die auf Kommando Texte auswerfen, die sich lesen wie von Menschen verfasst, stellen für den Schulunterricht vieles auf den Kopf. Lehrkräfte stehen vor neuen Fragen: Setzen die Schülerinnen und Schüler diese Werkzeuge ein? Sind ihre Leistungen noch vergleichbar? Aber auch: Wie könnte ich die neue Technik nutzen, um den Unterricht zu verbessern? Zu diesen Themen bietet die Professional School of Education der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen der RUB Teachers Academy und in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit eine zweiteilige kostenlose Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer an. Sie beginnt mit einem Online-Vortrag am 13. März 2023 ab 18 Uhr und wird mit einem halbtägigen Workshop in Präsenz am 17. März 2023 fortgesetzt. Anmeldungen sind ab sofort online möglich. Es sind noch wenige Restplätze für das Angebot vorhanden.

Denkanstöße im Vortrag

ChatGPT schlägt alle Rekorde: Eine Million Nutzerinnen und Nutzer innerhalb von fünf Tagen. Viermal schneller als der bisherige Rekordhalter TikTok. Und ChatGPT ist nur ein Beispiel: Die Anzahl KI-gestützter Anwendungen, die derzeit auf den Markt kommen, ist immens. Für Lehrkräfte an Schulen – die sich ohnehin mit der Digitalisierung von Lehr-Lernformen befassen – bringt dies ganz neue Fragen und Überlegungen mit sich. Inwiefern setzt ihre Schülerschaft bereits KI-gestützte Anwendungen ein? Wie wirkt sich dies auf die Vergleichbarkeit und Beurteilung von Leistungen aus? An welchen Stellen könnten Lehrkräfte entsprechende Tools sogar empfehlen oder selbst nutzen? Referentin und Digitalexpertin Dorothee Töreki hebt in ihrem Vortrag den Vorhang und beleuchtet, wie es Maschinen schaffen, mit Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Daraus leitet sich ab, was der Bot richtig gut kann – und was nicht. Wo geht die Reise hin mit dem nächsten Sprachmodell? Zu was sind KIs imstande, die aus Text Bilder generieren können?

Chancen und Risiken bei der Nutzung von KI

Um die Chancen und Gefahren, die KIs wie ChatGPT mitbringen, geht es dann im Workshop. Sie haben das Potenzial, den Bildungsbereich grundlegend zu verändern: So können sie etwa dazu beitragen, den Unterricht zu personalisieren, indem sie auf die individuellen Bedürfnisse und Lernstile jedes Schülers eingehen. Das kann den Unterrichtsablauf vereinfachen und Zeit für Lehrende freisetzen, indem die KI etwa die Überprüfung von Hausaufgaben automatisiert und schnelle und präzise Antworten auf Fragen bereitstellt. Zudem kann ChatGPT als Tutor fungieren und den Schülerinnen und Schülern bei schwierigen Konzepten oder Aufgaben individuelle Unterstützung bieten.

Aber: ChatGPT ist nur so gut wie die Daten, auf die es trainiert wurde und somit anfällig für fehlerhafte oder veraltete Informationen. Zudem besteht das Risiko, dass Lehrende und Lernende sukzessive zu sehr auf ChatGPT und andere Technologien angewiesen sein könnten und somit ihre Fähigkeit, kritisch zu denken und Probleme selbstständig zu lösen, eingeschränkt wird. Weiterhin stellt sich die Frage nach der Bewertbarkeit von Leistungen, wenn die Nutzung von ChatGPT nicht legal erfolgt oder auch nicht alle Schülerinnen und Schüler den gleichen Zugang dazu haben, also die Chancengleichheit betroffen ist. Und schließlich bleibt die Interaktion mit der Klasse und den Lehrenden notwendig, um soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Kooperationspartner

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sieht sich als Dienstleister für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte und setzt sich in ihrer Arbeit unter anderem für Konzepte und Lösungsansätze relevanter gesellschaftspolitischer Herausforderungen ein. Sie bietet Veranstaltungen der Politischen (Erwachsenen-)Bildung an. Zudem fördert sie in ihrem Stipendienprogramm begabte junge Menschen während des Studiums und der Promotion.

Die Fortbildungsveranstaltung wird von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit gefördert und in Kooperation durchgeführt.

RUB Teachers Academy

Mit der neuen Dachmarke „RUB Teachers Academy“ reagieren die Akademie und die Professional School of Education der RUB auf die wachsende Bedeutung wissenschaftlicher Lehrerfortbildung in der Region. Die Dachmarke trägt zu einer besseren Identifizierung derzeit zahlreicher verschiedener Angebote zur Lehrerfortbildung auf dem Campus bei und profiliert spezifisch wissenschaftliche Fortbildungsangebote, die sich durch eine unmittelbare Nähe zur aktuellen fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Forschung an der RUB auszeichnen.

Pressekontakt

Dr. Henning Feldmann
Professional School of Education / Geschäftsstelle
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 28944
E-Mail: henning.feldmann@ruhr-uni-bochum.de

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Veröffentlicht

Donnerstag
23. Februar 2023
09:06 Uhr

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